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Aichach - Wiege der Wittelsbacher

Wie die Wittelsbacher ihren Namen fanden

Die Wittelsbacher haben als Burgherren, Stadtgründer und Schlossbesitzer in Aichach ihre Spuren hinterlassen. Doch mit Aichach verbindet sie noch viel mehr. Denn nach ihrer Umsiedelung von Scheyern nach Oberwittelsbach, dem neuen Stammsitz der Dynastie, wurde der Name Wittelsbach angenommen. Von hier aus stiegen die Wittelsbacher zu einem der bedeutendsten europäischen Herrschergeschlechter auf. Nachdem sie 1180 mit dem Herzogtum Bayern belehnt wurden, regierten die Wittelsbacher das Land bis 1918 als Herzöge, Kurfürsten, Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Nachdem 1177 erstmals von einem „burgus“ Aichach gesprochen wurde, entwickelte sich Aichach im Verlauf des 13. Jahrhunderts durch Förderung der Wittelsbacher und des Deutschen Ordens zur planmäßigen städtischen Anlage. Am Wegkreuz der Straßen zwischen Augsburg und Regensburg sowie München und Rain entstand die Stadt mit dem typischen langgezogenen, platzartigen Straßenmarkt. Hier finden Sie eine kurze Chronologie zur Geschichte Aichachs und der Wittelsbacher. 

Aichach ist damit die „Wiege der Wittelsbacher“. Und das lässt sich auch erleben. An erster Stelle natürlich am Burgplatz selbst mit der spätgotischen Burgkirche, Mauerresten der Burganlage und dem Nationaldenkmal. Dort bietet ein Infoweg Wissenswertes über die Wittelsbacher Stammburg und die Bedeutung dieses geschichtsträchtigen Platzes für Aichach und Bayern. Die Burgkirche mit ihrem beeindruckenden Hochaltar soll nach langjährigen Renovierungsarbeiten denmächst f wieder in altem Glanz erstrahlen. Von dort können Sie auf dem „Geschichtspfad“ nach Unterwittelsbach wandern. Kunststationen entlang des Weges greifen Aspekte aus der Geschichte der Wittelsbacher in ihrer Beziehung zu Aichach auf.

Der Weg endet am malerischen Wasserschloss Unterwittelsbach. Dort erwartet Sie im „Sisi-Schloss“ eine multimediale Ausstellung rund um das Leben einer anderen Wittelsbacherin: Kaiserin Elisabeth von Österreich. Weltberühmte Kaiserin, schönste Frau ihrer Zeit - als Herzog Max in Bayern 1838 das malerische Wasserschloss Unterwittelsbach kaufte, ahnte niemand, was einmal aus seiner Tochter „Sisi“ werden sollte. Machen Sie sich auf die Spuren unbeschwerter Kindertage, die sie hier verbracht hat, und tauchen Sie ein in das facettenreiche Leben von Kaiserin Elisabeth. Die Ausstellung „Leben, Tod & Mythos“ bietet spannende Einblicke in Elisabeths Leben von der Kindheit bis zum Tod und geht der Frage nach, wie der Mythos „Sisi“ entstand. Dazu gibt es jährlich wechselnde Ausstellungen, 2023 unter dem Titel „Kaiserin Elisabeth - ein Leben in Gold und Silber“.

Doch zurück zu den frühen Wittelsbachern. Das Wittelsbacher Museum, beheimatet im „Unterem Tor“, dem gotischen Stadttor Aichachs, ist der Burg Oberwittelsbach gewidmet. Dort entdecken Sie sowohl Wissenswertes rund um das Leben auf der Burg, rekonstruiert dank aufwändiger Ausgrabungen, als auch zur Burgenarchäologie allgemein und der mittelalterlichen Eisenerzgewinnung im nahen Grubet. Zugegeben, es sind einige Stufen bis ins vierte Stockwerke des Museums. Doch ganz oben belohnt Sie ein schöner Ausblick auf die Altstadt und – bei guten Wetter – bis zum Burghügel Oberwittelsbach. Vier Fenster und vier Monitore bieten gleichzeitig einen einzigartigen Blick in die Gegenwart und Vergangenheit Aichachs.

Wer mehr über das Leben einiger Wittelsbacher erfahren möchte, sollte die Ausstellung "Aichach - Wiege der Wittelsbacher" im FeuerHaus in Aichach besuchen. 15 lebensgroße Herrscher und Repräsentanten des Hauses Wittelsbach berichten aus der Ich-Perspektive von ihrem Leben und ihren Taten. Tauchen Sie ein in die Geschichte dieser Adelsfamilie voll mit Tragödien und Triumph. Und erfahren Sie mehr über ihre Bedeutung für Bayern und ihre Verbindung zu Aichach.