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Sisi - Leben, Tod & Mythos

Unsere Dauerausstellung im 1. Obergeschoss bietet durch eine multimediale Inszenierung facettenreiche Einblicke in Elisabeths Leben von der Kindheit bis zum Tod und geht der Frage nach, wie der Mythos »Sisi« entstand. Werden Sie selbst aktiv, indem Sie Hörstationen nutzen, an Duftfläschchen schnuppern oder in ein Kleid schlüpfen. In jedem Raum bringt Ihnen ein Zitat aus Sisis Gedicht-Tagebüchern den Menschen Elisabeth nahe.

Erleben Sie Sisis unbeschwerte Kindheit, auf die die Zwänge des Wiener Hofes folgten. Ein Raum widmet sich Elisabeths Schönheitskult. Ein »magischer Spiegel« gibt Geheimnisse der Kaiserin preis. Dafür genügt es, die Bürste oder den Handspiegel am Schminktisch zu berühren. Auch dem Thema Reisen ist ein eigener Raum gewidmet, an einem interaktiven Kartentisch können Sie die Reisen von Kaiserin Elisabeth nachvollziehen. Im letzten Raum schließlich dreht sich alles um ihren tragischen Tod, der Sisi bald unsterblich machte.

Foyer

Elisabeth, eine bayerische Herzogin, als Gemahlin von Franz Josephs I. Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, war weit mehr als das süße Mädchen vom Land, das die berühmte Romy Schneider später verkörperte. Nicht nur Sisis Schönheit, sondern auch ihre Einflussnahme auf die Geschehnisse der Zeit machten sie zu mehr als einer Kaiserin – sie wurde zur Legende. 

Im Foyer im 1. Obergeschoss bekommen Sie eine Einführung in die Ausstellung. Erste Station ist ein animierter „Stammbaum“. Ein Projektor wirft die Bilder, Namen und Lebensdaten der Familien Habsburg und Wittelsbach auf eine Projektionsfläche, die als Baum gestaltet ist. In einer Vitrine liegt die Nachbildung eines „Geschlechterbuches“ mit noch früheren Stammbäumen der beiden Familien. 

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Einführung

Als Biedermeier bezeichnet man die Phase bürgerlicher Beschaulichkeit in Deutschland zwischen dem Wiener Kongress 1815 und der Revolution von 1848. Das Bürgertum als neuer gesellschaftlicher Stand kultivierte das Privat- und Familienleben. In diese Zeit wurde Elisabeth Amalie Eugenie, Herzogin in Bayern, hineingeboren. 

In Raum 2 werden Sie in die Zeit Elisabeths eingeführt. Durch eine Rauminszenierung mit beidseitig bedruckten Stellwänden treten Sie in die Epoche der Kaiserin ein. Auf den Rückseiten finden sich Informationen zu den europäischen Machtverhältnissen, zur Habsburger Monarchie, den sozialen Strukturen sowie technischen Fortschritten und Errungenschaften dieser Zeit, Erziehungsmethoden und Bildung, der Rolle von Mann und Frau im 19. Jahrhundert, aber auch zu den Unabhängigkeitsbestrebungen einzelner Regionen.

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Kindheit

Elisabeth und ihre Geschwister erlebten eine unbeschwerte Kindheit. Die Erziehung der Kinder in der Familie „in Bayern“ war eine andere als bei der regierenden Linie „von Bayern“. Es war alles nicht so streng und ging etwas ungezwungener zu. Herzog Max in Bayern war ein sehr bürgernaher Mann und hatte die Kinder sehr sozial erzogen. Dennoch war dies nicht vergleichbar mit der heutigen Zeit.

Im Ausstellungsraum 3 geht es um Sisis Kindheit. An der linken Raumseite informieren Texte über die Art der Erziehung und Ausbildung sowie Schwerpunkte der Bildung – von Musik über Literatur bis Tanz. In einer großen Wandcollage werden verschiedene Stationen aus Sisis Kindheit und Jugend beleuchtet, darunter das Wasserschloss Unterwittelsbach, Schloss Possenhofen und das Maxpalais im München. Mittels Tablets können Sie einzelne Bilder dieser Collage auswählen. „Sisi“ erzählt Ihnen dann Geschichten über die einzelnen Schlösser und Anekdoten aus Max Aufenthalt in Unterwittelsbach. 

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Raum Heirat

In der Ehe des Kaiserpaars gab es wenig Miteinander. Dem spanischen Hofzeremoniell war die junge Frau nicht gewachsen, Wien empfand sie als goldenen Käfig. Doch die Schwiegermutter, Erzherzogin Sophie, bestand auf Einhaltung der Etikette. Die junge Kaiserin, aus „einfachen“ Verhältnissen stammend, recht frei und leger aufgewachsen, musste sich fügen.

Der vierte Ausstellungsraum befasst sich mit den Themen Heirat und Ehe. Im Kontrast zur idyllischen Kindheit betreten Sie nun einen Gang, der immer enger wird. Auf der Innenseite werden die Pflichten und die Strenge des Wiener Hofes dargestellt, Augen „beobachten“ alles. Auf der Außenseite werden dagegen Nachbildungen von prunkvollen Objekten aus der Epoche präsentiert. Ergänzt wird der Raum durch einen Zeitstrahl über alle vier Wände mit den wichtigsten Ereignissen von der Heirat über Geburten, Familienfeiern bis zu Sterbedaten. 

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Raum Schönheit

Kaiserin Elisabeth legte sehr viel Wert auf ihre äußerliche Erscheinung, galt als die schönste Monarchin ihrer Zeit. Sie wendete verschiedene Mittel an, um ihre Schönheit zu erhalten. Mit einer unwahrscheinlichen Disziplin trainierte sie ihren Körper. Sie war eine der besten Reiterinnen der Welt, später eine ausdauernde Wanderin.

Verschiedene Stationen ermöglichen ein Nachempfinden von Sisis Schönheitsprogramm und dem dazugehörigen Druck, den Erwartungen gerecht zu werden. An einer Duftstation kann geschnuppert werden, wie die Haar- und Hautpflege zu Sisis Zeiten gerochen hat. Ein „magischer“, interaktiver Spiegel informiert, wie aufwändig etwa die Haarwäsche war oder wie die Körperpflege in jener Zeit aussah. Dafür genügt es, die Bürste oder den Handspiegel am Schminktisch zu berühren. Tagesablauf und Sportprogramm ergänzen das Thema. 

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Raum Reisen

Die vielen Reisen – war es nicht eine Art Flucht? Die zahlreichen Verpflichtungen, die strenge Etikette, das spanische Hofzeremoniell, das alles war zu viel für Elisabeth. Deshalb zog sie es vor, Land und Leute, neue Kulturen und Sprachen kennenzulernen. Das Kaiserreich hatte immerhin über 50 Millionen Einwohner, in der Donaumonarchie wurden 16 verschiedene Sprachen gesprochen.

Um der Enge der Wiener Hofburg zu entfliehen, ging Kaiserin Elisabeth viel auf Reisen. Raum 6 widmet sich ihrer Reiselust und zeigt auf, welche Fortbewegungsmöglichkeiten in jener Zeit zur Verfügung standen und wen bzw. was Sisi bei ihren Reisen mitführte. An einem interaktiven Kartentisch können die Routen ihrer Reisen, aber auch die Grenzen des Kaiserreichs studiert werden. Ergänzt wird das Thema durch ein Reisekleid und Reisetruhen/-koffer jener Zeit. 

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Raum Tod & Mythos

Der Tod spielte in Elisabeths Leben eine große Rolle: zwei ihrer Kinder starben, gute Freunde und Verwandte sind sehr früh von ihr gegangen. Nachdem ihr Sohn Rudolph tot war, trug sie nur noch Trauerkleidung und hatte selbst Todessehnsüchte. Am 10. September 1898 wurde sie in Genf von einem italienischen Anarchisten ermordet. Zur Legende wurde sie allerdings erst im 20. Jahrhundert. 

Der letzte Raum der Dauerausstellung widmet sich Elisabeths tragischem Tod. In dem abgedunkelten Raum mit wenigen gezielten Lichtspots bleibt Zeit zum Verweilen, Lesen und Nachdenken. Um eines ihrer Kleider schwebende Themenzettel bieten Informationen zu ihren verstorbenen Kindern, ihrem Tod, ihrem Mörder, aber auch zur Entstehung des „Mythos Sisi“.

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