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Herzog Maximilian Joseph in Bayern

* 4. Dezember 1808 in Bamberg - † 15. November 1888 in München, Chef der Linie in Bayern 1837 – 1888

Max, durch seinen Großvater Wilhelm in Bamberg in den ersten Lebensjahren erzogen, kam erst mit sechs Jahren nach München. Die weitere Erziehung und Schulausbildung, die sehr spartanisch ausgerichtet war, übernahm König Max I. Joseph. Prinz Max ging mit nichtadeligen Kindern zur Schule.

1824 wurde er Leutnant im Chevauleger-Regiment „König“, im gleichen Jahr Oberstinhaber des 9. Linien-Infantrie-Regiments. Seine zukünftige Frau suchten ihm sein Großvater und sein Ziehvater aus. Mit zwanzig Jahren heiratete Herzog Max Prinzessin Ludovika Wilhelmine von Bayern, Tochter von Maximilian I. Joseph, König von Bayern. Es war keine Liebesheirat und auch kein gutes Miteinander. Dennoch wurde 1831 das erste Kind, der Stammhalter Ludwig Wilhelm, geboren und aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor, darunter die 1837 geborene Elisabeth Amalie Eugenie, genannt „Sisi“, die spätere Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn.

Hauptsitz der Familie war das Max-Palais an der Ludwigstraße in München. Nach der Veräußerung der Ländereien seiner Mutter in Frankreich erwarb er 1838 einen weiteren Sommersitz für die Familie, das Wasserschloss Unterwittelsbach. Der Herzog nannte das Schloss „seine Burg“, weil es abseits des Trubels lag und er sich dort mit seinen Kindern erholen und auf die Jagd gehen konnte. Außerdem wurden das Schloss Possenhofen und das Schloss Garatshausen am Starnberger See dazugekauft ebenso die säkularisierten Klöster Banz, Kühbach und Tegernsee sowie Wildbad Kreuth, Schloss Biederstein und der große Herzogpark entlang der Isar in Bogenhausen.

Die Herzogin und die Kinder verbrachten den Sommer meist in Possenhofen, während Herzog Max, wenn er nicht auf Reisen war, seinen Geschäften nachging oder zur Jagd in Unterwittelsbach weilte.

Herzog Max starb nach einem Schlaganfall 80-jährig am 15. November 1888 in München und ist in der Familiengruft in Tegernsee bestattet. Sein Sohn Karl Theodor wurde Chef des Hauses und Erbe der gesamten Liegenschaften.

Herzog Max war überaus volkstümlich, sprach bayerischen Dialekt und war bei der Bevölkerung sehr beliebt. Seine „Englischen Artusrunden“ jeden Samstag waren spektakulär. Dazu waren immer hochrangige Dichter, Schriftsteller und Musiker eingeladen.

Herzog Max, wegen seiner Leidenschaft auch „Zither-Maxl“ genannt, war zudem ein virtuoser Zitherspieler. Er veröffentlichte unter Pseudonym wie H. M. und Phantasius Kompositionen, Theaterstücke und Gedichte und erreichte, dass die vorher als „Lumpeninstrument“ angesehene Zither auch in die höfischen Kreise Einzug fand. Hier ein Gedicht von ihm:

Meine Zither

Das Liebste auf der Welt, ist mir der trauten Zither Spiel.

Ich schätz es mehr als Geld, und kostet's auch der Mühe viel.

Bin froh und guten Mutes ich, so freut sie sich mit ihrem Herrn.

Und fühl ich trüb und traurig mich, so teilt sie meinen Kummer gern.

Drum ist mir wohl bei ihr allein, weil sie, die einz'ge, mich versteht,

Ich lass die Menschen Menschen sein und spiel auf ihr von früh bis spät.

Die Menschen treiben auch ein Spiel, doch ist's ein anderes Instrument,

Sie spielen auf dem Menschen viel, der ihre Falschheit noch nicht kennt.