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Herzogin Sophie Charlotte Auguste von Alençon-Orleans

* 22. Februar 1847 in München - † 4. Mai 1897 in Paris

Die jüngste Tochter des Herzogpaares verbrachte einen großen Teil ihrer Kindheit auf Schloss Possenhofen. Eine enge Freundschaft mit Ludwig II., dem König von Bayern, sollte zur Heirat reifen, aber dem war nicht so. Die Verlobung vom 21. März 1867 wurde am 7. Oktober des gleichen Jahres aufgelöst, nachdem Ludwig zweimal den Heiratstermin verschob, obwohl Hochzeitskutsche, Krönungsornat, Münzen, Tassen, Löffel und Bilder sowie andere königliche Accessoires bereits gefertigt waren.

Eine zwischenzeitliche Liaison mit Edgar, dem Sohn des Hoffotografen Franz Hanfstaengl, musste beendet werden, da Ludovika Ausschau nach einem geeigneten Heiratskandidaten hielt und mit Herzog Ferdinand von Alençon-Orleans fündig wurde. Die Heirat war am 28. September 1868 in Possenhofen. Seit der französischen Revolution im Jahre 1848 war es Mitgliedern des dortigen Königshauses verboten, Frankreich zu betreten, so wohnte man im Exil in England.

Dort in Bushy House wurde am 19. Juli 1869 auch Tochter Louise Victoire Sophie geboren, die sich 1891 mit Prinz Alfons von Bayern verheiratete. Die Geburt des Sohnes Philippe Emanuel war am 18. Januar 1872 in Meran in Südtirol, der später Henriette, die Schwester des König Albert I. von Belgien ehelichte. Ende 1870 zog die Familie nach Paris.

1886 verliebte sich Sophie in ihren Frauenarzt Dr. Glaser, galt aber als irrsinnig und wurde in das Sanatorium Maria Grün bei Graz eingeliefert. Fünf Monate später, als geheilt entlassen, erholte sie sich im Schloss Mentelberg in Tirol.

1880 trat sie in den Dritten Orden des Hl. Dominicus als Schwester Marie Madeleine ein und kümmerte sich um die „Clochards“ unter den Seine-Brücken und vornehmlich auch um arme Kinder. So auch am 4. Mai 1897, als sie mit einer Kinderschar den Bazar de la Charité in der Rue Jean Goujon in Paris besuchte. In dem Gebäude brach ein Brand aus. Sophie weigerte sich es zu verlassen, bevor nicht alle anderen Personen gerettet waren. Sophie Herzogin von Alençon-Orleans kam im Feuer ums Leben. Die „verbrannte Braut“ wurde in die Chapelle Royale, der Grabkapelle der Bourbonen, nach Dreux überführt. Kurz vor ihrem Tode verfasste sie ein Testament, in dem stand, dass ihre Haare nach ihrem Tode vollständig verbrannt werden sollen. Dies hatte sich, so makaber es klingt, erübrigt.

Zitat: „Je n’était pas faite pour le bonheur – Ich bin nicht für das Glück gemacht worden.“