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Kronprinz Rudolph von Österreich

* 21. August 1858 in Laxenburg - † 29. auf 30. Januar 1889 in Mayerling

Im Neuen Schloss Laxenburg bei Wien geboren, war er der einzige Sohn von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth von Österreich. Mit drakonischer Strenge wurde er nach dem Willen seines Vaters durch Generalmajor Leopold Graf Gondrecourt erzogen. Erst als Kaiserin Elisabeth von den grausamen Erziehungsmethoden erfuhr, stellte sie ihrem Gatten ein Ultimatum. In Zukunft bestimmte sie die Erziehung der Kinder. Graf Joseph von Latour wurde von ihr eingestellt. Freier und nicht mehr so streng sollte Rudolph nun erzogen werden. Er war ein sehr intelligentes, wissbegieriges Kind und sprach mit neun Jahren zehn Sprachen akzentfrei. 

1881 heiratete Rudolph auf Drängen seines Vaters Stephanie, eine Tochter des Königs Leopold II. von Belgien. Zunächst lebte das Paar in Prag. Es war keine glückliche Ehe. Als 1883 seine Tochter Elisabeth, genannt Erszi, in Laxenburg geboren wurde, kehrte er nach Wien zurück.

Kronprinz Rudolph plagten Migräneschübe und er stand unter sehr starken Medikamenten. Er litt unter Depressionen und Stimmungsschwankungen. In der Nacht vom 29. auf den 30. Januar 1889 wurde er in seinem Jagdschloss Mayerling mit seiner 17-jährigen Geliebten Baroness Mary von Vetsera tot aufgefunden. Laut Obduktion starb Rudolph an geistiger Verwirrung, sodass er nach katholischem Brauch in der Kapuzinergruft in Wien beigesetzt werden konnte. Erst später wurde der Suizid bekannt.

Tochter Erzherzogin Elisabeth heiratete 1902 Prinz Otto von Windisch-Graetz. Aus der unglücklichen Ehe gingen vier Kinder hervor. Elisabeth lernte 1921 den sozialdemokratischen Politiker Leopold Petznek kennen und lieben. Das Paar konnte erst 1948 heiraten, nachdem die Ehe von Elisabeth geschieden war. Als „Rote Erzherzogin“ ging Elisabeth in die Geschichte ein und trat 1925 der Sozialdemokratischen Partei Österreichs bei. 1963 verstarb sie als Frau Elisabeth Petznek, sie ist auf dem Hütteldorfer Friedhof in Wien beerdigt.