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Kaiserin - Lebens(t)raum & Wirklichkeit

Marie von Ebner-Eschenbach, eine Zeitgenossin Elisabeths, schrieb einst: „Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind. Wirklich arm ist nur der, der nie geträumt hat“.

Besser könnte man das Leben der bayerischen Herzogin kaum umschreiben. Die junge Sisi, ein Bündel an Lebensenergie, wuchs eng verbunden mit der Natur Bayerns auf und erlebte das unbeschwerte Dasein einer ländlichen Aristokratin. Was zunächst wie ein Märchen in Bad Ischl begann, als sie Kaiser Franz Joseph I. lieben lernte, entpuppte sich bald als ein Traum, aus dem sie unsanft erwachen sollte. Das Korsett des höfischen Lebens erdrückte die Schwärmerei des Mädchens, das vom großen Glück überzeugt war. Immer mehr flüchtete sie sich in ihre Träume und ließ die Realität hinter sich.

Die Ausstellung begleitet Elisabeth durch die beiden Welten. Die Zeit des Biedermeier mit seiner Liebe zur Schönheit, Poesie und Wohnlichkeit erwacht zu neuem Leben. Gleichzeitig bleibt der Blick in die kühle Welt des Wiener Hofes nicht verwehrt. In diesem Spannungsfeld wird deutlich, wie Lebens(t)raum & Wirklichkeit unterschiedlicher nicht sein konnten und das Leben Sisis zu einem Spagat über diesen Graben wurde. Beeindruckende Exponate, die von Träumereien erzählen, spiegeln die Sehnsucht der jungen Monarchin nach dem kleinen Glück, das sie auch in der großen Welt nicht fand. Und trotzdem hatte sie geträumt. Einen Traum, an dem wir heute teilhaben dürfen.